Bemerkenswert

Elvanse Umfrage: therapeutische Breite und Wirkung bei Unterdosierung

Weil es in der Literatur und in den Studien kaum dokumentiert ist, das eine individuell subtherapeutische Dosis zu unangenehmen Wirkungen führen kann – dieses Wissen meiner Meinung nach aber für Betroffene während der Eindosierung sehr wichtig ist – habe ich eine Umfrage forumuliert mittels google Formular. Die Umfrage kann anonym durchgeführt werden und erfordert keine Anmeldung! Es werden keine personenbezogenen Daten erhoben oder erfragt.

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Wie eine zu niedrige Startdosis bei Elvanse zum Therapieabbruch führte

Warum man mit der offiziell empfohlenen Initialdosis von 30 mg starten sollte!

Ich selbst habe zweimal einen Versuch gestartet Elvanse einzutritrieren – warum der erste in die Hose ging und es mir deshalb einen ganzen Monat schlecht ging?

Auf der Seite von ADxS wurde ein eigenes Schema empfohlen, aufgrund von einigen Erfahrungen im Onlineforum.

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Äquivalenz von Attentin (Dexamfetamin) und Elvanse (Lisdexamfetamin)

Da die Wirkdauer von Elvanse für viele Patienten nicht über den gesamten Tag reicht, ist es eine gute Möglichkeit mit Attentin zu ergänzen.

Äquivalenztabelle Elvanse zu Attentin

Annahme: Elvanse wirkt doppelt so lang wie Attentin

Elvanse-Dosis Äquivalente Attentin-Dosis (Dexamphetaminsulfat)
70 mg 14,56 mg
50 mg 10,4 mg
30 mg 6,24 mg

Wirkstoffe und Wirkdauer

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Warum bekommt man kalte Füße durch Ritalin, Elvanse und Co?

Nebenwirkungen: Kalte Füße durch Elvanse?

Methylphenidat (oder Lisdexamfetamin) aktiviert den Sympathikus, was zur Ausschüttung von Noradrenalin führt. Noradrenalin wiederum bindet an bestimmte Rezeptoren an den glatten Muskelzellen der Blutgefäße, was eine Kontraktion dieser Muskulatur auslöst. Dies führt zu einer Verengung der Blutgefäße, und der erhöhte periphere Widerstand resultiert in einem Anstieg des Blutdrucks.

Das gilt natürlich für alle Medikamente die den Sympathikus aktivieren.

ADHS: Elvanse (Lisdexamfetamin) – für Anfänger


Was ist Elvanse?
Elvanse enthält den Wirkstoff Lisdexamphetamin und gehört zu den Psychostimulanzien, die neben Methylphenidat (MPH) zu den wichtigsten Medikamenten bei ADHS zählen. Laut europäischen Konsens soll bei Erwachsenen die Behandlung mit Lisexamfetamin gegenüber Methylphenidat überlegen sein. Zitat:

Die jüngste systematische Überprüfung und Netzwerk-Metaanalyse zur vergleichenden Wirksamkeit und Verträglichkeit von Medikamenten gegen ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen von Sam Cortese et al. zeigte, dass die erste pharmakologische Wahl für ADHS bei Kindern und Jugendlichen Methylphenidat und Amphentamine bei Erwachsenen ist. Tatsächlich waren Amphetamine bei Erwachsenen nicht nur die wirksamsten Verbindungen, wie von Klinikern und der Selbstauskunft bewertet, sondern auch so gut verträglich wie Methylphenidat und die einzigen Verbindungen mit einer besseren Akzeptanz als Placebo.“

Dennoch sollte zuerst eine Behandlung mit MPH in Erwägung gezogen werden, wie es vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) vorgeschlagen wird, aus wirtschaftlichen Gründen und da kein Zusatznutzen festgestellt wurde.

Prodrug, nicht Retardpräparat
Lisdexamphetamin ist als Prodrug zu verstehen, das heißt, es handelt sich um eine pharmakologisch inaktive Vorstufe. Wenn es oral eingenommen wird, wird es im Magen-Darm-Trakt resorbiert und dann im Blut in die Aminosäure L-Lysin und Dexamphetamin gespalten. Diese Spaltung kann bis zu 14 Stunden andauern wodurch es zu einer langen Wirkung kommt.

Wirkmechanismus
Der genaue Wirkmechanismus von Elvanse im ADHS-Gehirn ist nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass die Wiederaufnahme von Dopamin und Noradrenalin gehemmt und deren Freisetzung gesteigert wird. Es wirkt als ein indirektes Sympathomimetikum und erhöht die Menge an Dopamin und Noradrenalin im synaptischen Spalt.

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ADHS: Was ist Psychoedukation?

Psychoedukation bezeichnet einen therapeutischen Ansatz, bei dem Betroffene (und oft auch ihre Angehörigen) über ihre Erkrankung aufgeklärt werden. Dies geschieht in einer strukturierten Weise und zielt darauf ab, das Verständnis für die Erkrankung zu vertiefen, den Umgang mit ihr zu verbessern und dadurch die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen.

Bei ADHS beinhaltet die Psychoedukation typischerweise:

  1. Information über ADHS: Was ist ADHS genau? Welche Ursachen und Symptome gibt es?
  2. Verständnis der Krankheitsmechanismen: Wie wirkt sich ADHS auf das Gehirn und das Verhalten aus?
  3. Medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlungsansätze: Welche Therapiemöglichkeiten gibt es und wie wirken sie?
  4. Bewältigungsstrategien: Wie kann man mit den Symptomen im Alltag besser umgehen?
  5. Aufklärung über mögliche Begleiterkrankungen: Viele Menschen mit ADHS haben auch andere psychische Erkrankungen oder Störungen.
  6. Selbsthilfestrategien: Was können Betroffene selbst tun, um ihre Symptome zu lindern und ihre Lebensqualität zu verbessern?

Der Unterschied zwischen Psychoedukation und Selbstinformation besteht vor allem in der Struktur und Qualität der bereitgestellten Informationen:

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Welcher Arzt darf eigentlich Elvanse oder Ritalin verordnen? Darf es der Hausarzt?

Dies ist gesetzlich durch die Arzneimittel Richtlinie Anlage III des G-BA geregelt.

Da heißt es konkret auf Seite 22:

„Die Arzneimittel dürfen nur von einem Spezialisten für Verhaltensstörungen bei Erwachsenen verordnet (Fachärztin/Facharzt für Nervenheilkunde, für Neurologie und / oder Psychiatrie oder für Psychiatrie und Psychotherapie, Fachärztin/Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, ärztliche Psychotherapeuten gemäß Bedarfsplanungs-Richtlinie) und unter dessen Aufsicht angewendet werden. In therapeutisch begründeten Fällen können bei fortgesetzter Behandlung Verordnungen auch von Spezialisten für Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen vorgenommen werden. In Ausnahmefällen dürfen auch Hausärztinnen/Hausärzte Folgeverordnungen vornehmen, wenn gewährleistet ist, dass die Aufsicht durch einen Spezialisten für Verhaltensstörungen erfolgt.

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RS: Warum das Gefühl des Nicht-Dazugehörens uns alle trifft – und besonders, wenn du ADHS hast!

Rejection Sensitivity: Über Kränkbarkeit, ADHS, tend and befriend und unsere tiefsten Ängste

Letztens habe ich im Interview mit Ulrich Brennecke etwas gehört was mich wirklich beschäftigt.

Es ging um „Rejection Sensitivity“ – „nicht dazu zugehören ist der größte Stressor, den es für Menschen gibt.“ sagte er da.

Echt jetzt? Ich dachte das eigentlich nicht. Oder nicht soooo. Auch als Leasingkraft fühlte ich mich in Teams doch ganz gut, wenn ich nicht so richtig dazu gehörte.

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Warum man Medikinet adult nicht zusammen mit Pantoprazol nehmen soll

Protonenpumpenhemmer dürfen nicht zusammen mit den Methylphenidat-Präparaten Medikinet adult und Medikinet eingenommen werden. Beide Arzneimittelverfügen über eine zweistufige Galenik mit 50 Prozent schnell und 50 Prozent verzögert freisetzendem Methylphenidat.

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Warum keinen Kaffee bei der Einstellung mit Ritalin oder Elvanse?

Kaffee ☕️ (Koffein) verstärkt die Herzfrequenzsteigernde Wirkung von Sympathomimetika!

Stimulanzien sind indirekte Sympathomimetika.

Deshalb zu Beginn der Eindosierung / Eintitrierung möglichst weglassen, da es sonst zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen kann – obwohl man ansonsten Coffein allein gut verträgt.

Manche reagieren stärker auf Koffein während der Eindosierung, andere weniger. Leider steht dies nicht in den Fachinformationen.

Mir selbst war das anfangs nicht bewusst, da der Facharzt mich nicht darauf hinwies. Ich habe es durch andere Betroffene im Forum erfahren. Da ich es zu Beginn nicht wusste hatte ich unangenehme Nebenwirkungen die ich dem Methylphenidat zuschrieb – da ich ja Kaffee bisher literweise trinken konnte. Das hat die Eindosierung verzögert.

Hat man allerdings vorher viel Kaffee getrunken und lässt ihn dann weg führt das zu Entzugssymptomen – die sich dann auch wieder nicht von den Nebenwirkungen der Stimulanzien differenzieren lassen.

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